2021
Käsefondue gehört ja quasi zur Schweizer DNA! Aufgrund der Corona-Situation, wo man sich im Freien einfach sicherer fühlt, probierte der Schweizer Verein Hamburg dieses Jahr mal was Neues aus und lud ein zu einem Outdoor-Fondue. War ja auch ohne großen Aufwand möglich, weil es in Hamburg zwei Frauen gibt, die das anbieten – unter dem Namen „Waldfondue“.
Damit man sich darunter etwas vorstellen kann, beschreiben sie auf ihrer Homepage die Idee dahinter wie folgt: „Über einem knisternden, offenen Feuer hängt der gusseiserne Kessel, langsam schmilzt das Käsefondue und verbreitet einen würzigen Duft. Wenn der Käse die richtige, cremige Konsistenz gewonnen hat, können Sie sich mit unseren extra langen Gabeln und dem knusprigen Brot aus der "Schürzentasche" wappnen und den gemeinsamen Waldfonduegenuss erleben. Die Stimmung im Wald oder unter freiem Himmel macht das über dem Feuer zubereitete Käsefondue zu einem intensiven kulinarischen Erlebnis.“
So fanden sich dann am 6. November 15 „Helvetianer“ und Gäste auf dem Gut Karlshöhe zum Outdoor-Fondue ein. Ein recht kühler und windiger Abend, aber es standen beim Empfang direkt warme Getränke mit und ohne Alkohol bereit und auch die Kessel hingen schon über den Feuern. Fackeln und Laternen verwandelten die Streuobstwiese vor dem Gut Karlshöhe in eine romantische open-air Location. Die Stimmung war heiter und fröhlich. Natürlich war das Käsefondue nicht ganz so schweizerisch und vor allem leider nicht ganz so heiß wie zu Hause am Stubentisch, aber eine tolle Idee ist es trotzdem und es hat sich gelohnt, das mal zu testen.
So langsam wagen wir uns mit Veranstaltungen in kleinem Rahmen wieder aus unserem coronabedingten Schneckenhaus, und so folgte dem ersten Freiluft-Stammtisch anfangs Juli gleich am nächsten Tag die schon lange geplante und immer wieder verschobene Besichtigung der Brauerei Landgang, einer Craft Bier Brauerei in Altona.
Die 10 angemeldeten Teilnehmer versammelten sich um 18 Uhr bei strahlendem Sonnenschein auf dem Hof vor der Brauerei und fanden es ganz angenehm, schließlich in das kühle Innere gebeten zu werden. Die Masken wurden aufgesetzt und Impfnachweise oder Testzertifikate wurden vorgezeigt. Bernd, unser Guide, informierte uns im Eingangsbereich über die Geschichte der Brauerei, die erst 2014 gegründet wurde und zunächst unter dem Namen Hopper Bräu firmierte. Ende 2017 änderte sich der Name dann in Brauerei Landgang, aus urheberrechtlichen Gründen, aber nicht zuletzt auch weil man diesen Namen für ein Produkt von der Küste passender fand. Seither hat sich der Produktionsumfang stetig vergrößert, sodass Landgang mittlerweile die drittgrößte Hamburger Brauerei ist, allerdings – da es sich ja um einen Craft-Betrieb handelt - mit deutlichem Abstand zu den beiden Großbrauereien.
Nach diesem kurzen Rückblick ging es in den Brauereibetrieb. Glänzende Stahlkessel erwarteten uns, und eine Tafel mit einem Flussdiagramm informierte über die einzelnen Produktionsschritte. Diese wurden uns von Bernd dann in einem Nebenraum ausführlich erläutert und es wurde erklärt, welche Bestandteile und Zutaten zu den unterschiedlichen Geschmacksnoten beitragen. Von den verschiedenen Malzsorten durften wir Geruchs- und teilweise auch Geschmacksproben nehmen. Wer zu voreilig probierte, wurde auch schon mal von einem etwas sehr strengen Geschmack überrascht.
Angesichts dieser Vielfalt konnte man sich ganz gut vorstellen, wie die unterschiedlichen Biere der Brauerei kreiert wurden. So waren wir denn sehr gespannt auf die Verkostung. Schon die Namen der Sorten lassen schmunzeln und weisen teilweise in die jeweilige Geschmacksrichtung: So begegnete uns u.a. Helle Aufregung, Amerikanischer Traum und Der Kapitän, das alkoholfreie Bier, dem vor allem die Autofahrer unter den Teilnehmern zusprachen. Geschmacklich war wirklich für jeden etwas dabei!
Nach gut 2 Stunden Info und Verkostung waren alle sehr beeindruckt von der Biervielfalt, aber auch von den Erklärungen und Erzählungen von Bernd, dem man anmerkt, dass er der Brauerei aus voller Überzeugung und mit Leidenschaft verbunden ist, so lebendig und engagiert wie er seine Führung gestaltet. Insgesamt ein gelungener Anlass, der uns voller neuer Eindrücke und ein bisschen bierselig in einen mittlerweile leider verregneten Abend entließ.
Text Birgit Schnackenberg
Corona bedingt waren ja bis weit in den Frühling hinein keine persönlichen Treffen in Gruppen möglich. Und auch wenn es erlaubt gewesen wäre, hätten vielleicht doch viele von einer Teilnahme abgesehen, um keine unnötigen Risiken einzugehen. Mit dem digitalen Stammtisch über Zoom hatten wir gute Erfahrungen gemacht. Es ist doch noch besser, sich immerhin per Bild zu sehen als gar nicht. Es kam die Idee auf, doch mal eine Schnupperstunde in Platt per Zoom zu veranstalten, haben wir doch mit Birgit Schnackenberg eine kundige Lehrerin in unseren Reihen. Sie wohnt in einer kleineren Stadt in Schleswig-Holstein und ist langjähriges Mitglied im dortigen Theaterverein, wo sie für die Aufführungen Platt gelernt hat. Für die Schnupperstunde hatte Birgit Schnackenberg ein kurzweiliges Programm vorbereitet. Eine kurze Einführung, was Platt überhaupt ist, woher es kommt, wo es verbreitet ist. Dann auch eine kurze Erklärung, dass in Hamburg vermeintliches Platt eigentlich Missingsch ist: eine Mixtur aus Hochdeutsch mit plattdeutschen Ausdrücken. Zu Grammatik und Ausspracheregeln gab es anschließend einige Ausführungen, bevor es direkt ins Praktische ging. Birgit Schnackenberg hatte diverse Beispiele für plattdeutsche Redewendungen im Alltag, zur Begrüßung oder Verabschiedung etc. vorbereitet. Auch die Zahlen und Wochentage waren Teil der Schnupperstunde und das ganze gipfelte dann in einem kleinen Quiz. Zum Abschluss sang Birgit Schnackenberg ihr plattdeutsches Lieblingslied „Dat du mien Leefsten büst“ vor. Alle 9 Teilnehmer waren sich einig, dass sich diese gute Stunde auf jeden Fall gelohnt hat. Herzlichen Dank nochmals an unsere engagierte Lehrerin!
Corona war ja leider auch im Frühling das omnipräsente Thema und Spaßverderber Nummer 1 für Events. Persönliche Treffen in Gruppen verboten, Restaurants sowieso zu, also keine Chance, ein lebendiges Vereinsleben zu pflegen. Aber ganz einschlafen sollte es trotzdem nicht. Nachdem wir mit dem digitalen Stammtisch über Zoom erste gute Erfahrungen gesammelt hatten, wagten wir auch die Planung einer Lesung in digitaler Form. Weil unser geplanter Termin gerade so schön vor Ostern lag, haben wir es mit dem in Hamburg unter den Helvetianern traditionellen Eiertütschen verbunden und flugs zur „Eiertütschen-Lesung“ eingeladen. Digitale Events haben durchaus auch Vorteile, können doch Interessierte aus nah und fern ohne großen Aufwand teilnehmen. So haben sich denn zu der Lesung auch tatsächlich über 30 Leute - auch aus verschiedenen Nachbarvereinen angemeldet.
Als Vorleser konnten wir einmal mehr Thomas Schultz gewinnen, der vielen Helvetianern als Schauspieler in der 2ten Heimat und als Vorleser beim Schweizer Kulturbrunch bekannt ist. Und gesendet wurde live aus dem Theatersalon „Die 2te Heimat“ im Phönixhof in Hamburg. Natürlich war die Anspannung vor dem Start recht groß, weil wir ja nicht die geborenen Techniker sind – aber mit der Unterstützung von Albert Küng aus München klappte alles reibungslos. Thomas Gisiger, unser Gastgeber aus der 2ten Heimat sorgte für ein wunderschönes Ambiente, so dass nicht nur für die Augen, sondern auch für die Augen etwas geboten wurde.
Nach einer kurzen Begrüßung durch unsere Präsidentin Annemarie Tromp las Herr Schultz verschiedenste unterhaltsame Geschichten, die etwas mit der Schweiz oder mit Ostern zu tun hatten und viel zu schnell war die geplante Dreiviertelstunde vorbei.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an die 2te Heimat für die Gastfreundschaft, an Albert Küng für den technischen Support und an Thomas Schultz für die unterhaltsame Lesung.